Wilder Woog
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Amselgeschichte

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Jedes Jahr brütet ein Amselpärchen in unserem Garten. Das ist Mutter Amsel.
Schon seit einer ganzen Weile hat sie im Garten nach dem besten Platz für ihr Nest gesucht.

Zum Glück gibt es in unserem Garten viel schönes Nestmaterial. Trockene Halme, kleine Zweige, vertrocknete Erdbeerranken,...

und sogar Matsch. Auf meine jungen Sumpfschwertlilien nimmt Mutter Amsel keine Rücksicht.



Sie baut das Nest ganz alleine. Und sie ist sehr schnell. Ein Bündel Zweige nach dem Anderen schleppt sie zu ihrem Nistplatz, und zwischendurch immer ein bisschen Matsch.



Das ist Vater Amsel. Während die Mutter das Nest baut, vertreibt er Feinde und singt. Hier ist er gerade aufgewacht, er hat noch ein Bein unter den Federn.

In den nächsten Tagen hat Mutter Amsel angefangen, Eier zu legen. Sie legt alle 1-2 Tage ein Ei. Erst wenn alle Eier im Nest liegen, fängt sie an zu brüten. Vater Amsel ist regelmäßig vorbeigekommen und hat nachgeschaut, ob die Jungen schon ausgeschlüpft sind. Und bald konnte ich sehen, wie Mutter und Vater Würmer gebracht haben für die Kleinen. (Vom Amselnest habe ich keine Fotos gemacht. Die Vögel mögen es nicht, wenn man so nah an ihr Nest herankommt.)

Am 9. April sind die jungen Amseln aus dem Nest gesprungen. Eigentlich waren sie noch zu klein. Manchmal ist ein Eichhörnchen direkt am Nest den Baum hoch geturnt. Vielleicht haben sie sich darüber erschrocken und sind losgeflattert. Die Kleinen verstecken sich am Boden unter Büschen oder Kräutern. Fliegen können sie da noch nicht, nur hüpfen. Manchmal hört man sie nach ihren Eltern rufen. Die kommen und bringen Futter.

Wer möchte schon in so einem Garten brüten. Kein Nistmaterial und kein sicheres Versteck für die Jungen!

Die Jungen sind mit der Zeit ordentlich gewachsen. Sie sind neugierig und untersuchen alles genau, was sie so am Boden finden.




Das hat eine interessante Schnecke entdeckt.

Am Anfang füttern beide Eltern die Jungen, dann übernimmt das meistens der Vater. Die Mutter hat inzwischen das Nest ein bisschen aufgearbeitet und brütet schon auf den nächsten Eiern. So schaffen es die Amseln, vier mal in einem Jahr Junge großzuziehen.

Die kleinen Amseln sind gut getarnt. Wenn sie ganz still sitzen, sind sie kaum zu entdecken.

Wenn der Amselvater mit Futter kommt, ruft er nach den Jungen. Und die antworten mit lautem "Hunger"- geschrei.

Auf dem Balkon im Nachbarhaus liegt das ganze Jahr über Vogelfutter. Für die Amseln ist es bequemer, von dort Rosinen zu holen, statt mühsam Regenwürmer zu sammeln. Rosinen sind aber viel zu trocken. Die Jungen können noch nicht zur nächsten Wasserstelle fliegen, um dort zu trinken. Wenn es regnet, trinken sie Wassertropfen von den Blättern. Wenn nicht, müssen sie Durst leiden. Einmal habe ich gesehen, wie eine Amsel versucht hat, den winzigen Jungen im Nest eine ganze Erdnuss in den Hals zu stopfen! Zum Glück hat das nicht geklappt. Bitte füttert die Vögel nur im Winter!


Wenn ein Futterbrocken nicht richtig rutschen will, pickt der Vater dem Jungen in den Nacken. Dann spuckt es den Brocken wieder aus, und der Vater versucht es noch einmal. Manchmal geht das drei- oder viermal so, bis das Junge das Futter schluckt.

Die Schale mit dem Matsch dient auch als Trinkschale.

Eines der Amseljungen hat eine besondere Farbe.


Hier spielt der kleine "Weißflügel" mit einer vergammelten Feder. Ob es die Farbe wohl behält, wenn es erwachsen ist? Manchmal sieht man Amseln, die teilweise weiß gefärbt sind.



Bald können die Amseljungen mehr schlecht als recht fliegen und fangen an, ihre Eltern zu verfolgen, wenn die Futter bringen.

Guten Flug!